Besondere Tage

Wir sind auf dem Rückflug von Israel und wir haben dort besondere Tage erlebt. Es ist normalerweise üblich zu den Festen nach Israel zu fliegen. Besonders zu den 3 Wallfahrtsfesten: Pessach, Shavuot und Sukkot. Das letzte Mal waren wir auch zu einem Pessachfest dort, aber für einen ausgedehnteren Aufenthalt sind die Schulferien von Deutschland mit den Festen Gottes nicht besonders kompatibel. Deshalb sind wir nun wieder einmal in den Sommerferien hingeflogen. Und weil die Kinder sich ein paar Tage Strandurlaub gewünscht haben. Aber auch in den Sommerferien liegen bedeutsame Tage. Es gibt im Kalender unzählige viele Tage, die Zeugen unserer Beziehung zu Gott sind und die wir als bedeutsam erleben können.Wenn wir die Bibel lesen, dann können wir das Wachsen dieser Beziehung und auch das Zunehmen jener bedeutsamen Tage erleben. Es ist wie in einer Familie. Als mein Mann und ich heirateten, gab es zunächst unseren Hochzeitstag als gemeinsames Datum. Später kamen die Geburtstage unserer Kinder dazu, die Sterbetage unserer Väter, Grundsteinlegung unseres Hauses …die Daten im Kalender wachsen mit der Dauer einer Beziehung. So ist es auch bei uns und Gott. Zuerst gab er uns seinen Shabbat. Diesen Tag vergleicht Gott auch mit einem Ehering. Er ist das erste Zeichen der Beziehung. Später kommen die Festtage unseres Gottes dazu und noch einiges später kommen Tage, die an traurige Ereignisse erinnern. Dem traurigsten Ereignis gedenken wir inwenigen Tagen. Das ist der 9 Av. Es ist im hebräischen Kalender der Tag, an dem sowohl der erste, als auch später der zweite Tempel zerstört wurden. Seit 70 n. Chr. haben wir keinen Tempel, kein Heiligtum, keinen physischen Wohnsitz Gottes auf der Erde und keinen zentralen Platz der Anbetung mehr. Diesem Tag gehen 3 Wochen der Trauer und des Klagens voraus. Wir erleben hier die Tage an den die Mauern Jerusalems durchbrochen wurden usw. In diesen Tagen waren wir also dieses Mal in Israel. Wir waren an der Klagemauer, ich habe meine Hände auf den warmen glatten Stein gepresst, der seit Jahrhunderten zum Inbegriff des Verlustes geworden ist. Aber auch zum Inbegriff der Hoffnung. Denn Gott hat einmal seinen heiligen Tempel wiederhergestellt und wir wissen durch den Trost der Propeten, dass er es auch ein weiteres Mal tun wird. Und so beten wir darum, dass Gott wieder aufbaut sein Heiligtum und seine Herrlichkeit zurückkehrt nach Zion. „Gelobt seist du Ewiger, der tröstet Zion und bauet Jerusalem.“ Und wir sehen schon soviel von dem, was Gott tut. Was für ein Unterschied schon zu spüren war seit unserem letzten Aufenthalt! Mehr Verkehr. Bautätigkeit an allen Ecken und Enden. Neue Häuser, riesige Häuser. Mehr Leben! Gott bringt das Land zum Blühen, überall Obstplantagen, Parks und Früchte. Und Gott bringt das Volkzum Blühen und er wird auch die Verheißung wahr machen, dass er seine Herrlichkeit wieder auf dem Zion wohnen lässt. Aks wir mit einem befreundeten Rabbiner drachen, erzählte er uns eine sehr berührende Geschichte seiner Familie. Seine Failie lebte im Exil im Irak und war dort zu gutem Wohlstand gekommen. Als 1948 der Staat Israel gegründet wurde, nahm sein Großvater due Torahrolle aus dem Safe, die seit über 200 Jahren in Familienbesitz war und seine Frau und Kinder und wanderte mit ihnen nach Israel. Sue nahmen keine Wechselkleidung, keine Spielzeuge, keine Luxusgüter mit und lebten in Israel 3 Jahre in einem Zelt. Aber er war glücklich. Er war im heiligen Land. Wenn die drei Trauerwochen waren saß er weinend und betend auf der Erde. Der Enkelsohn, unser Rabbifreund, fragte ihn warum er das so tue und er antwortete: „Stell dir vor, dein Vater würde auf der Straße leben!“ Gott lebt in der Verbannung, er lebt auf der Straße. Unsere Aufgabe ist natürlich in unseren Herzen ein Zuhause für ihn zu schaffen. Einen Ort an dem er sich wohlfühlt, indem wir ihn ehren mit einem heiligen Lebensstil. Immer mehr lernen ihm zu gehorchen. Aber einmal wird es auch ein Heiligtum unter uns geben und er wird in unserer Mitte wohnen. Halleluja! Darauf bereiten wir uns vor und diesen Tag sehnen wir herbei. Wir erwarten das Kommen des Messias auf dem Ölberg. Eine liebe Freundinaus Jerusalem erzählte mir, dass im Hadassa Krankenhaus in Jerusalem für Erstgebärende rin Geburtszimmer existiert mit Blick auf den Ölberg. Von dort erwarten wir Erlösung – zu hebräisch: Yeshua. Yeshua unser Erlöser wird von dort kommen und mit ihm die Schechina – due Herrlichkeit Gottes. Er wird seine Herrschaft aufrichten und herrlich regieren. Das ist der schöne Ausblick und die Hoffnung, die wir an diesen 3 Wochen haben. Wir betrauern den Ist – Zustand und wünschen uns wieder ein Heiligtum auf der Erde, wo ihm gedient wird und er für alle sichtbar geehrt wird. Der Monat heißt Av. Das bedeutet Vater. Es soll sich um den Vater und seine Herrschaft drehen. Gott verspricht, wenn das unser Anliegen ist in diesen Tagen, dann wird er dafür sorgen, dass eines Tages diese Tage Freudentage – richtige Feste für uns werden! Wir werden sehen, was wir ersehnt haben und es wird unsere Vorstellung weit übertreffen! Was wird das für Freude sein. Am 1. Tag des Monats Av war ich an der Klagemauer. Ich habe die Tränen der Frauen gesehen, ihr beten und rufen gehört. Wievielmehr hats Gott, der Vater selbst gesehen und gehört. Er weiß ja alles, was uns bewegt und er freut sich darüber, wenn uns sein Haus und seine Ehre am Herzen liegt. In der Fremde ist er uns ein kleines Heiigtum geworden: die Synagogen und Gemeinden ehren und loben ihn, so gut sie können und doch – wie schwach ist dieser klitzekleine Funken Heiligkeit im Vergleich zum herrlichen Beit HaMikdasch. Möge es in unseren Tagen geschehen und mögen wir es erleben, wie sein Haus gebaut wird und seine Herrlichkeit einzieht.

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