Der missverstandene Paulus – Der Korintherbrief I

Wir haben bereits gesehen, dass Paulus schon zu seinen Lebzeiten missverstanden wurde und schon den Beweis erbracht hat, dass die Dinge, die erzählt werden NICHT richtig sind. (Apostelgeschichte 21, ab Vers 20)

Leider erging es ihm mit seinen Briefen nicht besser. Petrus schreibt:

„Darum, meine Lieben, während ihr darauf wartet, seid bemüht, daß ihr vor ihm unbefleckt und untadelig im Frieden befunden werdet, und die Geduld unseres Herrn erachtet für eure Rettung, wie auch unser lieber Bruder Paulus nach der Weisheit, die ihm gegeben ist, euch geschrieben hat.

Davon redet er in allen Briefen, in denen einige Dinge schwer zu verstehen sind, welche die Ununterwiesenen und Unsicheren verdrehen, wie auch die anderen Schriften, zu ihrer eigenen Verdammnis. Ihr aber, meine Lieben, weil ihr das im Voraus wißt, so hütet euch, daß ihr nicht durch den Irrtum dieser gesetzlosen Leute samt ihnen verführt werdet und fallt aus eurem sicheren Stand.“ 2. Petrus 3,14 – 17

Es sind also die in der Torah unbewanderten, ungelehrten, die das missverstanden, was Paulus lehrte. Und sie verdrehen die Sachen zu ihrer Verdammnis. Ein hartes Wort. Aber, ihr Lieben, es sind die Worte der Schrift und wir müssen das ernst nehmen!

Im Römerbrief haben wir es bereits gesehen, wie Paulus das versucht zu erklären: daß Gott Geduld mit uns hat und wir heilig leben und die Übertretung des Gesetzes meiden sollen, weil Jeshua für uns gestorben ist und unsere Strafe auf sich nahm.

Petrus sagt es hier eindeutig, dass die in der Torah ungelehrten die Briefe verdrehen und dass sie gesetzlos sind. Leider sagt Petrus auch, dass sie das zu ihrer eigenen Verdammnis tun!

Deshalb wollen wir umso eifriger lernen, was die Apostel und auch Jeshua lehrten und was die Torah sagt. Denn wir haben sie alle. Wir können jeden Tag darin lesen und um Weisheit bitten. Gott gibt gerne!

Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth ging leider verloren. So ist der uns vorliegende erste Korintherbrief eigentlich der Zweite. Paulus schrief ihn während seines Aufenthalts in Ephesus. Er schrieb diesen Brief in großer Besorgnis, denn ihn hatten schlimme Nachrichten über die Gemeinde erreicht. Paulus hatte die Gemeinde während seiner zweiten Missionsreise gegründet. Er war dort 1 Jahr und 6 Monate. Paulus traf dort Aquila und Priscilla, die aber auch nicht dort blieben. Der Vorsteher der Synagoge kam zum Glauben und Konvertiten, aber auch viele Griechen, Korinther. Bei den Juden dieser Stadt erlebte Paulus viel Ablehnung. Damit war schon die Gründung der Gemeinde alles andere als einfach.

Die Korinther waren für Götzendienst, Trunkenheit und Ausschweifungen aller Art bekannt. Mit diesen Problemen hatte leider auch die Gemeinde zu kämpfen. Paulus besuchte die Gemeinde nach diesem Brief so schnell es ging. Es war ein kurzer und schmerzhafter Besuch. Danach schrieb Paulus den dritten Brief an diese Gemeinde, der uns als zweiter Korintherbrief überliefert ist.

Sein Ringen um diese Gemeinde und sein Versuch aus der Ferne einzuordnen und zurecht zu bringen ist sehr berührend zu lesen.

Paulus ermahnt sie zuerst in einem Sinn und einer Meinung zu sein. Alle Gläubigen an den Messias Jeshua sind eins! Es gibt die gleichen Anweisungen für alle!

Kapitel 3

Hier erklärt Paulus etwas Interessantes, er sagt, dass die Korinther und sicher alle anderen Gemeinden und Gläubigen vergleichbar sind mit einem Bauwerk.

Das ist ein wunderschönes und klares Bild. Er sagt:

„Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jeshua HaMashiach.“ 1. Korinther 3,11

Jeshua ist der Grund. Nur durch ihn können wir zu Gott kommen. Das wurde auch im Römerbrief erklärt.

Auf dieses Fundament bauen wir nun auf mit unseren WERKEN.

„Wenn aber jemand auf den Grund baut Gold, Silber, Edelsteine, Holz, Heu, Stroh, so wird das Werk eines jeden offenbar werden. Der Tag des Gerichts wirds klar machen; denn mit Feuer wird er sich offenbaren. Und von welcher Art eines jeden Werk ist, wird das Feuer erweisen.

Wird jemandes Werk bleiben, das er darauf gebaut hat, so wird er Lohn empfangen. Wird aber jemandes Werk verbrennen, so wird er Schaden leiden; er selbst aber wird gerettet werden, doch so, wie durchs Feuer hindurch.“ 1. Korinther 3,12 – 15

Was sagt dieser Text?:

1. Unsere Werke sind wichtig, um überhaupt ein Bauwerk aufzubauen. Jene „Theologen“, die behaupten, dass wir nichts mehr tun brauchen, dass Jesus doch alles getan hätte, sollten einmal die Schrift lesen!

2. Diese Werke unterscheiden sich im Wert.

3. Unsere Werke müssen einem knallharten Test standhalten: der Feuerprobe. Aus Offenbarung 1 wissen wir, dass Jeshua Augen wie Feuerflammen hat und er selbst wird unser Leben prüfen.

Petrus schreibt dazu:

„So werden auch die Himmel, die jetzt sind, und die Erde durch dasselbe Wort aufgespart für das Feuer, bewahrt für den Tag des Gerichts und der Verdammnis der gottlosen Menschen.“ 2. Petrus 3,7

So schreibt Paulus auch hier:

3. das Werk wird eventuell nicht den Test bestehen und dann haben wir ein Problem!

Jeshua sagte:

„Dies Volk ehrt mich mit ihren Lippen, aber ihr Herz ist fern von mir; vergeblich dienen sie mir, weil sie lehren solche Lehren, die nichts als Menschengebote sind.“ Matthäus 15,8 – 9

Auch in Matthäus 7 erklärt Jeshua, dass es sein kann, dass Menschen in seinem Namen viele Dinge tun und er am Ende doch zu ihnen sagt:

„Ich habe euch noch nie gekannt; weicht von mit ihr Gesetzlosen!“ Vers 23

Was für ein furchtbarer Schock muss das sein! Ich möchte das nicht erleben, diesen Schaden zu leiden und versengt durch das Feuer hindurch gerade so gerettet zu werden!

Wäre es da nicht sinnvoll, wenn wir gleich vernünftig bauen und die Werke tun, die Gott möchte?

Und woher wissen wir, was Gott möchte? Aus der Torah!

Paulus sagt hier noch eine wichtige Regel in Kapitel 4:

„Nicht über das hinaus, was geschrieben steht!“ 1. Korinther 4,6

Das ist eine wichtige Sache: wenn dir jemand was erzählen will, prüfe es anhand der Schrift!

In Kapitel 5 sehen wir, dass er diesen Brief vor dem Pessachfest schrieb. Gut verständlich ist das erst für denjenigen, der das praktiziert, wovon Paulus schreibt.

Vor dem Pessachfest gibt es bei uns viel zu tun.

Denn, der Sauerteig muss aus dem Haus. Alle Brötchen aus der Gefriertruhe müssen aufgebraucht werden, alle Schränke gründlich durchsucht und ausgewaschen werden.

Wir verstehen genau wie Paulus, dass da eine Parallele ist zu unserem Leben und unserem Herzen und so durchsuchen wir zeitgleich unser Verhalten und bitten Gott uns die Augen zu öffnen.

Pessach ist das einzige Fest, an dem keiner teilnehmen durfte, der nicht beschnitten war. Es ist ein Fest, was so bedeutsam ist, denn es ging hier schon immer um den Messias.

Darum soll der alte Sauerteig aus unserem Leben raus, denn im Messias sind wir ja auch an unseren Herzen beschnitten.

Die Gemeinde soll rein sein und sich voller Ehrfurcht auf dieses Fest vorbereiten!

Zur Ehescheidung sagt Paulus ganz klar, dass es das beste ist, die Partner bleiben zusammen.

Weil wir aber Menschen sind und es Umstände gibt, die wirklich schlimm sind, so bietet Paulus hier zweitbeste Lösungen an.

Ab Vers 17 müssen wir nun wieder etwas genauer hinsehen, hier kam es wieder zu Missverständnissen.

„Ist jemand als Beschnittener berufen, der bleibe bei der Beschneidung. Ist jemand als Unbeschnittener berufen, der lasse sich nicht beschneiden. Beschnitten sein ist nichts, und unbeschnitten sein ist nichts, sondern: Gottes Gebote halten!“ 1. Korinther 7, 18-19

Es ist hilfreich zum Verständnis, wenn man weiß, dass die Heiden die Unbeschnittenen genannt wurden und die Juden wurden auch die aus der Beschneidung genannt oder kurz: Beschneidung. Das sieht man an mehreren Bibelstellen. Zum Beispiel Epheser 2,11

„Darum denkt daran, dass ihr, die ihr von Geburt einst Heiden wart und Unbeschnittene genannt wurdet von denen, die die Beschneidung (griech: peritome – Beschneidung) sind, dass ihr zu jener Zeit ohne Christus wart, ausgeschlossen vom Bürgerrecht Israels und Fremde außerhalb des Bundes der Verheißung; daher hattet ihr keine Hoffnung und wart ohne Gott in der Welt.“

Wenn wir mit diesem Verständnis jetzt den Vers im Korintherbrief noch einmal lesen, dann erkennen wir:

Ist jemand, der als Jude geboren ist zu Jeshua gekommen, der bleibe Jude, ist jemand als Heide zu Jeshua berufen, der konvertiere nicht zum Judentum. Jude zu sein ist nicht wichtig und außerhalb des jüdischen Volkes geboren sein ist kein Makel mehr, sondern wir sollen alle Gottes Gebote halten!

Bist du Jude, so halte die Gebote!

Bist du Nichtjude, so halte die Gebote!

Jeder darf vor Gott in dem Amt oder Stand bleiben, wo er vor seiner Bekehrung war. Wenn Sklaven frei werden können, sollen sie das nutzen, ansonsten aber in ihrem Stand bleiben und Gott dienen. Wir sind Gottes Knechte. Und an dem Ort, wo wir sind, sollen wir Gott verherrlichen, ihm dienen, sein Licht verbreiten.

In Kapitel 8 wieder das Götzenopferfleisch. Die Korinther hatten viele Tempel in ihrer Stadt: Poseidon, Aphrodite und der berühmte Apollo Tempel.

Paulus klärt, dass es keine Götzen und Götter gibt, außer unserem Gott, dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs. Er ist der Schöpfer, der alles geschaffen hat. Auch alle Tiere.

Wenn wir heute zum Beispiel einen Döner essen gehen, so ist dieses Fleisch halal. Das bedeutet, dass es geschlachtet wurde und Allah dafür gedankt wurde bzw. sein Name gelobt wird. Das ist vergleichbar mit dem damaligen Essen.

Paulus sagt nun, dass es keine anderen Götter gibt und wir dieses Fleisch essen können. Vorausgesetzt, dass es „Speise“ nach biblischen Kriterien ist!

Denn Paulus schreibt hier:

„Aber Speise wird uns nicht vor Gottes Gericht bringen. Essen wir nicht, so werden wir darum nicht weniger gelten, essen wir, so werden wir darum nicht besser sein.“ 1. Korinther 8,8

Was ist Speise? Das hat Gott ganz klar definiert! Es geht hier nur um reine Tiere!!!!

Paulus schreibt aber auch sehr eindeutig über die Rücksichtnahme. Wenn jemand an die Götzenopfer gewöhnt war uns es jetzt mit einem schlechten Gewissen isst, weil sich andere über ihn lustig machen oder ihm sagen, dass da nichts dabei ist, dann ist es falsch!

Ich habe es oft bei den Christen gesehen, dass das so gemacht wurde, weil jemand keine Blutwurst essen wollte. Das ist falsch!

Blutwurst ist sowieso verboten, ganz klar Gott ein Greuel, aber dabei den anderen noch dazu verleiten gegen sein Gewissen zu handeln ist in jedem Fall falsch!

„Darum, wenn Speise meinen Bruder zu Fall bringt, will ich nie mehr Fleisch essen, damit ich meinen Bruder nicht zu Fall bringe.“ 1. Korinther 8, 13

Wir haben doch deutlich gesehen, dass die ganze Gemeinde Gottes Gebote halten sollte, es kann hier nicht um anderes Fleisch gehen. Es geht um reines Fleisch, potentiell essbares Fleisch, was aber im Götzentempel war.

Im Kapitel 9 erzählt er von seiner Freiheit, aber er zieht als Autorität das Gesetz heran um seine Worte zu unterstreichen

“ Sagt das nicht auch das Gesetz? Vers 8b

Nun schiebt er etwas ein in die Erklärung über das Götzenopferfleisch, diese Debatte führt er weiter ab Kapitel 10,27

In Kapitel 9 schiebt er eine Erklärung seines Amtes ein und seiner Berufung und wie er es ausführt. Paulus dient nämlich als Vorbild, für die Gemeinde damals und auch für uns.

„Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. Ich aber laufe nicht wie aufs Ungewisse; ich kämpfe mit der Fausst, nicht wie einer, der in die Luft schlägt, sondern ich bezwinge meinen Leib und zähme ihn, damit ich nicht andern predige und selbst verwerflich werde.“ 1. Korinther 9, 25-27

Paulus kämpft. Es geht im Disziplin. Paulus lehrte nie eine automatische Erlösung. Wir sollen hart arbeiten – er gebraucht hier das Bild von Athleten. Da steckt Entsagung dahinter und Anstrengung!

Er erklärt zuvor, dass er sich zum Knecht gemacht hat um Menschen zu gewinnen und sagt folgendes:

„Den Juden bin ich wie ein Jude geworden, damit ich die Juden gewinne. Denen, die unter dem Gesetz sind, bin ich wie einer unter dem Gesetz geworden – obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin – , damit ich die, die unter dem Gesetz sind, gewinne. Denen, die ohne Gesetz sind, bin ich wie einer ohne Gesetz geworden – obwohl ich doch nicht ohne Gesetz bin vor Gott, sondern bin in dem Gesetz des Messias -, damit ich die ohne Gesetz gewinne.“ 1. Korintherbrief 9, 20-21

So steht der Text in meiner Lutherbibel.

Der Einschub:

„obwohl ich selbst nicht unter dem Gesetz bin“

scheint etwas unsicher zu sein. Schlachter hat ihn nicht und auch in manchen griechischen Texten fehlt er.

Manche christlichen Theologen verstehen diesen Text, als wäre Psulus ein Heuchler, ein Betrüger, der sich Menschen anbiedert um sie für Jeshua zu gewinnen. Oft geht das einher mit der Aufforderung, dass auch die Gläubigen so handeln sollen.

Was für eine Irrlehre! Hat denn unser Messais selbst jemals so gehandelt? Ist nicht die Schrift voll davon, dass wir aufrichtig sein sollen? Was ist mit Stellen, wie:

„Euer Ja sei ein Ja, euer Nein sei ein Nein, Was darüber ist, das ist vom Bösen.“ Matthäus 5,37

Oder dieses Wort, was Paulus etwas später an exakt die selben Empfänger richtete:

„sondern wir meiden schändliche Heimlichkeit und gehen nicht mit List um, fälschen auch nicht Gottes Wort…“ 2. Korinther 4,2a

Diese Auslegung muss also falsch sein! Der Zweck heiligt nicht die Mittel!

Sehen wir uns an, was Paulus tatsächlich meinte.

Paulus hörte nie auf Jude zu sein. Das haben wir in der Apostelgeschichte bereits gesehen. Wieso soll er also etwas werden, was er schon ist?

Er bekräftigt es so oft und sagt auch Festus ganz klar:

„Ich habe mich weder am Gesetz der Juden noch am Tempel, noch am Kaiser versündigt.“ Apostelgeschichte 25,8

Es ist also nicht so, dass er sein Verhalten je nach Zuhörerschaft wechselt!

Aber er fühlt mit ihnen allen, er benutzt in der Rede andere Stilmittel, er versucht sich in sie hineinzuversetzen – um ihnen die Botschaft nahezubringen. Aber die Botschaft selbst ändert er nie!

Seine Mission war es Jeshua zu den Menschen zu bringen. Er musste den Juden sagen, dass Jeshua der einzige Weg zur Sündenvergebung ist. Und er musste den Heiden sagen, dass Jeshua der einzge Weg zu Gott ist. Die Gemeinden bestanden nun zum Teil aus gemischter Zuhörerschaft. Nun war es sein Anliegen sie zu vereinen in einem Glauben.

Keine Einstellung zu dulden, die die Torah als Leistungskatalog ansieht, den Juden begreiflich zu machen, dass es nicht nötig ist, dass alle Heiden konvertieren und öffentlich Juden werden und bei den ursprünglichen Heiden keine liberale, laxe Einstellung, die Gottes Wort nicht ernst nimmt dulden, sondern Liebe zu Gott zu lehren und dabei noch einige Sachen wie Unzucht und Trunkenheit entfernen….. vielleicht ahnen wir jetzt, welchen Schwierigkeiten er gegenüberstand.

Diese Mission konnte nur ein Mann leisten, der sich hineinversetzen konnte in die Menschen, der Verständnis hatte für ihre Nöte und Herkunft und sich dabei brilliant in Gottes Wort auskannte.

Bevor Paulus nach seinem Damaskus Erlebnis loszog war er etwa 3 Jahre in der Wüste und studierte ob es im Einklang mit der Torah war. Er hatte ein Konzept. Er wusste, was zu tun war und er wusste auch wie. Nur, indem er voller Liebe sich auf die Menschen einließ.

Wenn er schreibt: „denen unter dem Gesetz“, verfallen viele dem Irrtum, dass das die Juden sind. Alle Juden.

„hypo nomon“ griechisch meint aber nicht die Torah an sich. An keiner Stelle im neuen Testament. Außerdem hat er ja auch bereits über die Juden gesprochen. Wieso sollte er sie zweimal hintereinander erwähnen?

Ich stimme David Stern zu, der zu der Überzeugung gelangt ist, dass es sich hier um drei Gruppen von Heiden handelt.

Die erste Gruppe Heiden hält die Torah stur und ohne Liebe als Regelwerk. Ich habe diese Fälle alle selbst erlebt.

Wir haben im Fall Kornelius gesehen, dass sich Heiden, die sich dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs angeschlossen hatten und die Torah hielten, den Shabbat hielten, in die Synagoge gingen, Gottesfürchtige genannt wurden, denn vor allem liebten und achteten sie Gott.

Sie hielten aber nicht alle rabbinischen und jüdischen Bräuche und das war okay so. Nun gibt es aber auch andere, die in der Befolgung der jüdischen Bräuche extrem wurden.

David Stern gibt in seinem Kommentar zum Jüdischen neuen Testament zu bedenken, dass diese Art zu leben auch unter Christen vorhanden ist. Die Rosenkranzgebete der Katholiken und weiteres Regelwerk der Christen, was auch nicht in der Schrift steht und Gott nie verlangt hat wird plötzlich zu wichtigen Dingen erhoben.

Wenn wir „hypo nomon“ gleichsetzen damit, dass die gemeint sind, die die Torah halten sollen, dann ist Paulus der erste davon. Er nimmt sich hier aber heraus! Paulus ist Jude aus dem Stamm Benjamin und nach den strengsten Regeln der Pharisäer erzogen. Er ist ein ultrorthodoxer. Es kann mit diesem Vers niemals gemeint sein.

Die ohne Torah sind Heiden, die die Torah nicht gut genug kennen oder es nicht so genau nehmen. Davon haben wir in Korinth wohl eine Menge. Schließlich muss Paulus sich hier mit einer Reihe delikater Probleme auseinander setzen. Dann schreibt er, dass er sich auch in diese Menschen versucht hat hineinzuversetzen, obwohl: „ich doch nicht ohne Torah sondern im Gegenteil in der Torah des Messias bin.

Wenn er die richtige Einstellung zur Torah meint, verwerdet er: „in der Torah“ – statt unter.

Paulus verwendet hier einen grichischen Partikel: alla, der einen starken Gegensatz ausdrückt: ganz im Gegenteil also, er ist in der Torah des Messias!

Jeshua sagte:

„Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen bin, die Torah oder die Propheten aufzulösen; ich bin nicht gekommen aufzulösen sondern zu vervollständigen.“ Matthäus 5,17

Er kam um das Ziel der Torah klarer zu machen, um es uns leichter zu machen Gott zu vertrauen und ihm zu dienen. Auch Paulus setzte Kraft und Leben dafür ein.

Im zweiten Teil machen wir ab Kapitel 10 weiter. Bis dahin seid gesegnet!

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